Was ist ein Abnehmerkredit?

Der Abnehmerkredit ist ein Kredit, der ohne eine Bankbeteiligung abgewickelt wird. Die Vereinbarung wird zwischen Abnehmer und Lieferanten getroffen. Diese Form von Kredit ist insbesondere bei Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen üblich. Das eine Unternehmen gibt eine größere Bestellung auf und zahlt sofort einen Teil des vereinbarten Gesamtpreises. Das Lieferunternehmen besorgt die Waren und liefert diese Zug um Zug gegen weitere Teilzahlungen aus. Dadurch erhalten sowohl Käufer als auch Verkäufer eine größere Sicherheit.

Der Abnehmerkredit im privaten Bereich

Im privaten Bereich gibt es den Abnehmerkredit vor allem bei Bauvorhaben. Wenn Sie sich für den Neubau einer Immobilie entscheiden, zahlen Sie in der Regel nicht schon bei Vertragsschluss die volle Summe an den Bauunternehmer. Sie vereinbaren stattdessen bestimmte Ziele in Bauvertrag, nach denen Zahlungen fällig werden. Sie zahlen nur einen geringen Teil vorab und den Rest dann nach Fertigstellung diverser Gewerke.

In dieser Variante haben Sie eine zusätzliche Sicherheit gegenüber dem Bauunternehmer. Wenn dieser in finanzielle Schwierigkeiten gerät und zum Beispiel Insolvenz anmelden muss, ist nicht Ihr gesamtes Kapital verloren, sondern maximal der Teil, der im Rahmen einer Vorabzahlung geflossen ist. Der Bauunternehmer gewinnt durch die Vereinbarung ebenfalls eine zusätzliche Sicherheit. Er muss nicht mit der gesamten Bausumme in Vorleistung gehen, sondern kann nacheinander kleinere Summen für Materialien und Arbeitskraft vorfinanzieren. Bei Streitigkeiten belastet er so seine Liquidität nur in geringerem Maße.

Abnehmerkredite sind in den meisten Fällen kurzfristige Kredite, die weniger als 12 Monate laufen. Bei großen Bauvorhaben kann die Laufzeit auch zwei Jahre betragen, mehr ist im privaten Bereich aber absolut unüblich. Bei Fertighäusern kann die Laufzeit sogar weniger als einen Monat betragen.

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Abnehmerkredite zwischen Handelspartnern

Im Großhandelsbereich mit großen Stückzahlen sind Abnehmerkredite oftmals üblich. Käufer und Lieferant einigen sich auf die Vertragsdetails und vereinbaren Ziele, nach denen Zahlungen fällig werden. Der Käufer geht in der Regel in Vorleistung und überweist zunächst eine Anzahlung. Nach Eingang der Anzahlung beginnt der Lieferant dann mit der Beschaffung oder der Produktion der gewünschten Waren und liefert diese an den Käufer aus. Danach erfolgt eine weitere Zahlung durch den Käufer.

Abnehmerkredite belasten im Gegensatz zu normalen Bankkrediten nicht die Liquidität eines Unternehmens, da sie in der Regel unverzinst gewährt werden und zudem bei einem zusätzlichen Finanzierungsbedarf durch Banken nicht berücksichtigt werden. Unternehmen, die mit Abnehmerkrediten arbeiten, haben also meist größere finanzielle Spielräume.

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