Was ist ein Disagio?

Das Disagio oder auch Damnum bzw. Abgeld bezeichnet einen Abschlag bei Kredit- oder Geldanlagegeschäften. Wenn ein Kredit zu einer bestimmten Summe gewährt wird (Nennbetrag oder Nominalbetrag) und der Kunde jedoch nur einen reduzierten Kreditbetrag ausgezahlt bekommt, spricht man von der Anwendung eines Disagios. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass jedoch der gesamte gewährte Kreditbetrag zurückgezahlt werden muss. Das Disagio wird typischerweise in Prozent angegeben. Das Gegenteil des Disagios ist das sogenannte Agio, welches einen Aufschlag auf den eigentlichen Betrag bezeichnet.

Beispiel: Ein Kunde beantragt einen Kredit über 10.000 Euro. Der tatsächliche Auszahlungsbetrag beträgt jedoch nur 9.500 Euro, da ein 5% Disagio vereinbart wurde. Das Disagio entspricht dabei einer Vorauszahlung des Zinses und sorgt dafür, dass die monatlichen Raten geringer ausfallen. Der Betrag, der vom Endkunden zurückbezahlt werden muss, beträgt jedoch die vollen 10.000 Euro.

Die Berechnung des verringerten Nominalzinssatzes ist nur durch ein kompliziertes mathematisches Iterationsverfahren möglich. Daher wird in der Preisangabenverordnung (PAngV) festgeschrieben, wie der effektive Zinssatz eines Kredits zu berechnen ist, damit der Endkunde eine Chance hat, vorliegende Kreditangebote zu vergleichen. In der Regel ändert die Anwendung eines Disagios den effektiven Zinssatz nicht.

Anwendung des Disagio in verschiedenen Finanzgeschäften möglich

Im Bereich der Immobilienfinanzierung wird das Disagio häufig bei vermieteten Immobilien angewendet. Der Abschlag kann in Form von Zinszahlungen steuerlich geltend gemacht werden. In vielen Fällen wird ein Disagio in Höhe von rund 10% der gesamten Darlehenssumme vereinbart.

Bei der Abwicklung im Aktienhandel spricht man von einem Disagio, wenn eine Aktie für weniger Geld verkauft wird, als diese eigentlich Wert ist. Der Betrag, der tatsächlich vom Käufer erhalten wird, liegt also unter dem Nennwert der Aktie. Im Aktienhandel wird normalerweise entweder ein Abschlag oder ein Ausgabeaufschlag (Agio) vereinbart. Ein Kunde kauft beispielsweise die Aktie eines Automobilherstellers für 96 Euro, obwohl diese einen Nennwert von 100 Euro hat. In diesem Falle hat der Kunde eine Aktie mit einem Disagio von 4% gekauft.

Die Servicegebühr, die für die Nutzung von Kreditkarten berechnet wird, nennt sich ebenfalls Disagio.

Wie viel Geld benötigen Sie?

Vorheriger Beitrag
Was ist eine Finanzierung?
Nächster Beitrag
Was ist eine Direktbank?

Weitere spannende Artikel bei uns:

Es wurden keine Ergebnisse gefunden, die deinen Suchkriterien entsprechen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Menü