Was ist ein Gläubiger?

Dieser Begriff stammt aus dem Bereich der Geldforderungen und hängt eng mit dem der Schulden zusammen. Gläubiger sind allerdings Personen, welche einer Leistungsforderung gegenüberstehen. In aller Regel sind damit hauptsächlich Geldforderungen gemeint, meist stammen sie aus einem beidseitig geschlossenen Vertrag. Einem Gläubiger steht somit auch immer ein Schuldner gegenüber, wobei man diese Beziehung als Schuldbeziehung bezeichnen muss. Der Schuldner wird in Fachkreisen als Debitor, der Gläubiger als Kreditor bezeichnet.

Gläubiger und Schuldverhältnisse

Vertragliche Vereinbarungen werden täglich geschlossen und immer gibt es einen Kreditor und Debitor, einen Schuldner und einen Gläubiger. Während der Gläubiger eine bestimmte Leistung erbringt, muss der Schuldner für diese bezahlen. Der Gläubiger ist also in diesen Beziehungen derjenige, der eine Geldleistung einfordern kann. Selbstverständlich können auch Dienstleistungen darunter fallen. Ein Schuldverhältnis kann in zwei Ausprägungen bestehen. Zum einen wäre das gesetzliche Schuldverhältnis zu nennen, andererseits sei das vertragliche Schuldverhältnis festzuhalten. Bei den gesetzlichen Verhältnissen geht es um festgelegte Bedingungen durch das Gesetz. Die vertraglichen Verhältnisse beschreiben individuelle Vereinbarungen. Diese sind aus den geschlossenen Verträgen zwischen zwei Parteien zu entnehmen.

Rechte der Gläubiger

Generell darf der Gläubiger auf die Leistung, in welcher Form auch immer, bestehen. Der Schuldner muss hingegen die Leistung für den Gläubiger liefern. Grundlage dafür bildet bei vertraglichen Vereinbarungen immer die entsprechenden Klauseln. Wurde beispielsweise ein Fälligkeitsdatum vereinbart, so kann der Gläubiger die Leistung nicht vor diesem Datum einfordern. Sofern kein zeitlicher Rahmen festgelegt wurde, muss die Leistung sofort erbracht werden.

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Schuldverhältnisse im geschäftlichen Alltag

Schuldverhältnisse kommen täglich in allen erdenklichen Arten zustande. Im Geschäftsalltag kann dies beispielsweise zwischen einem Kunden und einem Lieferanten der Fall sein. Liefert der Lieferant die Ware an den Kunden aus, so stellt der Lieferant den Schuldner dar, da er ab sofort auf die Bezahlung der Ware bestehen kann. Natürlich entsprechend der vertraglich vereinbarten Bestandteile. Solange der Lieferant auf die Bezahlung wartet, stellt er den Gläubiger dar, der Kunde bleibt für diese Zeit Schuldner.

Schuldverhältnisse einer Bank gegenüber

Auch Banken gegenüber können Schuldverhältnisse bestehen, beispielsweise wenn ein Kunde einen Kredit aufnimmt und sich Geld leiht. Allerdings ist die Bank in diesem Fall nicht gleich der Gläubiger seines Kunden. Der Vertrag beinhaltet in diesem Fall die monatliche Tilgung der Raten nebst Zinsen. Sofern dies passiert, erfüllt der Kunde die Leistungen gegenüber der Bank. Erst dann, wenn der Kunde seine Raten nicht mehr bezahlen kann, nimmt die Bank die Rolle des Gläubigers ein.

Was Gläubiger bei Schuldverhältnissen tun können

Kommt ein Schuldner seinen Forderungen nicht nach, so kann der Gläubiger sein Geld einklagen. Dies passiert zunächst zwischen diesen beiden Parteien persönlich. Kommt der Gläubiger an dieser Stelle nicht weiter, so kann er ein außergerichtliches Mahnverfahren einleiten. Bei den nun folgenden Mahnungen werden weitere Zahlungsfristen gesetzt, zusätzlich kann er auf den geschuldeten Betrag Mahngebühren aufschlagen. Schlagen diese Mahnstufen weiterhin nicht an, so können diverse Inkassounternehmen oder Rechtsanwälte zur Eintreibung beauftragt werden. Dies passiert oft bei Unternehmen, die sich nicht weiter um diesen bürokratischen Aufwand kümmern können. Nach den gerichtlichen Mahnverfahren können Vollstreckungsbescheide erlassen werden, sprich, dem Schuldner können nun Konten oder gar wertvolle Gegenstände gepfändet werden.

Risikominimierung von Unternehmen

Unternehmen überlegen sich heute genau, wie viel Risiko sie bei ihren Kunden eingehen wollen. So ist es längst nicht mehr üblich, eine Leistung zu erbringen und im Anschluss eine Rechnung zuzuschicken. Auch werden nur noch unter bestimmten Voraussetzungen seitens des Kunden, Waren zusammen mit der Rechnung verschickt. Viele Unternehmen bieten diese Möglichkeit nur noch unter der Voraussetzung sehr guter Bonität an. Für alle anderen gibt es die Möglichkeit per Vorauszahlung an die Ware zu gelangen oder diese per Nachnahme oder Bankeinzug zu bezahlen. Auch werden viele andere Zahlungsmethoden angeboten, die sowohl den Kunden, als auch das Unternehmen absichern. Im Onlinehandel sind diese Möglichkeiten beinahe überall vertreten. Bei Unternehmen, welche eine Dienstleistung erbringen, werden häufig Anzahlungen vereinbart.

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