Finanziert sich ein Unternehmen ganz, oder teilweise selbst, so findet der Begriff Innenfinanzierung Anwendung. Soll heißen, dass keine fremden Geldmittel zur Finanzierung benötigt, oder hinzugezogen werden. Für die Innenfinanzierung gibt es natürlich verschiedene Möglichkeiten, die den Unternehmern zur Verfügung stehen. Wer an dieser Stelle denkt, dass die Innenfinanzierung die beste Art der Finanzierung ist, der irrt. Zwar ist es für eine Firma immer gut, möglichst viel auf eigenen Beinen zu stehen, dennoch gibt es ein paar wesentliche Nachteile bei der Selbstfinanzierung. Beispielsweise können die eigenen finanziellen Mittel nicht steuerlich geltend gemacht, oder abgeschrieben werden. Darlehensraten hingegen schon, wobei man hier sorgfältig abwägen muss, da auch aufgenommene Darlehen ein Risiko darstellen.
Arten der Innenfinanzierung
Zunächst sei die Finanzierung aus Rückständen zu nennen, also Geldmittel aus angesparten Gewinnen. Hierbei ist wiederum zwischen der offenen und der stillen Selbstfinanzierung zu unterscheiden. Die Finanzierung aus Rückstellungen beschreibt Rückstellungen aus Steuern oder Pensionsbeträgen. Weiterhin gibt es folgende Selbstfinanzierungsarten:
- Finanzierung aus Abschreibungen
- Kapitalfreisetzungseffekte
- Kapazitätserweiterungseffekt
- Finanzierung durch Kapitalfreisetzung
- Finanzierung durch Rationalisierung
- Umschichtung des Vermögens, Umwandlung des Vermögens
Fakt ist natürlich, dass die Innenfinanzierung nur dann funktioniert, wenn das Unternehmen finanzielle Rücklagen bilden konnte oder ziemlich erfolgreich wirtschaftet. Im Übrigen sind Unternehmen mit Monopolstellung meist immer große Firmen, welche sich vollständig selbst finanzieren könnten oder siebenstellige Summen aus eigener Tasche zur Verfügung stellen können. Start-Up Unternehmen oder finanziell schwache Firmen können sich meist nicht selbst finanzieren und sind auf Gelder von außen angewiesen.
Vor- und Nachteile der Innenfinanzierung
Externe Geldgeber verlangen ihr Geld natürlich in meist monatlichen Raten zurück, nebst Zinsen versteht sich. Dies stellt natürlich sein ganz eigenes Risiko dar, welches gerade junge Unternehmen selbst abwiegen müssen. Wer sich innenfinanzieren kann, der läuft nicht Gefahr, seine Raten nicht mehr begleichen zu können und Schulden zu machen. Der bürokratische Aufwand ist außerdem viel geringer.
Ebenfalls vorteilhaft ist der erhebliche Vorsprung der Konkurrenz gegenüber. In finanziellen Angelegenheiten bleibt das Unternehmen extrem unabhängig und kann eigenen Ermessens Investitionen tätigen. Sie müssen nicht erst die Hausbank vom Vorhaben überzeugen, was immer ein erheblicher Verwaltungsaufwand ist. Auch Zinsen und monatliche Belastungen entfallen und bieten weiter Spielraum für das Unternehmen, beispielsweise zu Gunsten guter Mitarbeiter. Ohne Kredite sind auch keinerlei Kreditsicherheiten notwendig, was natürlich die Bonität steigen lässt.
Nachteilig zu nennen ist, dass eigenes Geld nicht zu den Abschreibungen oder den Ausgaben gerechnet werden kann. Dies kann sich unter Umständen bei der Steuer erkenntlich zeigen. Dabei kann letztendlich sogar herauskommen, dass die Finanzierung durch Fremdkapital günstiger ist, als die Finanzierung durch eigene Mittel.