Pfandbriefe sind von speziellen Pfandbrief- oder Hypothekenbanken ausgegebene Anleihen, die im Vergleich zu anderen Anlageformen auf dem Markt relativ sicher sind und eine feste Rendite garantieren.
Wie entsteht ein Pfandbrief?
Ein Pfandbrief kann auf ein bestimmtes besichertes Darlehen ausgegeben werden. Zu den möglichen Krediten gehören Immobilienfinanzierungen, Schiffs- und Flugzeugdarlehen oder Darlehen an öffentliche Stellen. Diese Darlehen sind entweder mit der Eintragung von Grundpfandrechten besichert oder staatlich verbürgt. Kommunen in Deutschland können nicht insolvent werden, daher gelten diese Kredite ebenfalls als besonders besichert.
Das Kreditinstitut, das die Darlehen vergeben hat, kann nun einen Pfandbrief auf das Darlehen herausgeben, allerdings nur zu maximal 60 % des Beleihungswerts, um eine Rückzahlung der Verbindlichkeiten möglichst sicherzustellen. Der Pfandbrief wird mit einem Nennwert, einem festen Zinssatz und einer Laufzeit versehen und dann durch das Kreditinstitut herausgegeben. Anleger können diesen Pfandbrief erwerben und haben während der Laufzeit ein Anrecht auf die vereinbarte Zinszahlung. Am Ende der Laufzeit erhalten sie den Nennwert des Pfandbriefs zurückerstattet.
Sind Pfandbriefe sichere Anlagen?
Pfandbriefe sind im Vergleich zu den meisten anderen Investments sehr sichere Anlagen. Sie gelten als mündelsicher und sind zum Beispiel auch zum Aufbau eines Deckungsstocks geeignet. Falls die herausgebende Bank tatsächlich insolvent werden sollte, dürfen Anleger die Pfandbriefdeckung außerhalb des normalen Insolvenzverfahrens verwerten. Allerdings ist die letzte Insolvenz einer Pfandbriefbank schon mehr als 100 Jahre her.
Gibt es überhaupt Risiken beim Investment in Pfandbriefe?
Auch wenn es sich um eine sehr sichere Anlage handelt, kann es beim Investment in Pfandbriefe zu einigen Risiken kommen, selbst wenn die Anlage an sich ohne Probleme bis zum Ende der Laufzeit besteht. Wenn das normale Zinsniveau während der Laufzeit über den Zinssatz des Pfandbriefs steigt. Anleger erwirtschaften so nur noch eine sehr geringe Rendite. Zudem kann es passieren, dass die Inflation während der Laufzeit des Pfandbriefs höher ausfällt als zunächst erwartet. So kann der Anleger real Geld verlieren, weil die Inflation den Zinsgewinn komplett auffrisst. Es gibt aber inflationsindizierte Anleihen, bei denen dieses Risiko nicht auftreten kann.
Insgesamt gehören Pfandbriefe ähnlich wie Bundesanleihen zu den sichersten Anlagen auf dem deutschen Markt. Bisher ist in Deutschland kein einziger Fall bekannt, in dem ein Pfandbrief aus Sicht der Anleger nicht erfüllt werden konnte.