Was ist das Postident-Verfahren?

Das Postident-Verfahren dient der Identifikation eines Vertragspartners. Im Fall der Kreditvergabe also der Identifikation eines Kreditnehmers. Das Kreditinstitut ist dabei für das Identifikationsverfahren verantwortlich. Dies stellt aber insbesondere im Fernabsatzgeschäft ein Problem dar. So gibt es gerade im Zuge der Reduktion der Filialanzahl durch die Banken weniger Geschäftsstellen vor Ort.

Das Postident-Verfahren dient als Alternative zum herkömmlichen Identifikationsverfahren durch die Bank. Die Identifikation wird nämlich beim Postident-Verfahren durch einen Mitarbeiter der Deutschen Post (und eingeschränkt Hermes) durchgeführt. Daher also auch der Name „Postident“-Verfahren.

Hintergrund des Postident-Verfahren

Den rechtlichen Hintergrund des Postident-Verfahrens stellt vor allem das sog. Geldwäschegesetz (GWG) dar. Dieses fordert u.a. in §4 GWG ein Risikomanagement „zur Verhinderung von Geldwäsche und von Terrorismusfinanzierung“ zu dem auch eine Legitimationsprüfung des Kreditnehmers gehört. Seit 2016 bzw. flächendeckend seit Mitte 2017 werden dafür sogar Ausweislesegeräte in den Postfilialen eingesetzt. Für das Postident-Verfahren gehen das Kreditinstitut und die Post ein Vertragsverhältnis ein.

Wichtig für den Verbraucher: In der Regel fallen keine Kosten für den Kreditnehmer an. Diese werden zwischen der Bank und der Post beglichen.

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Ablauf des Postident-Verfahrens

Das Postident-Verfahren beginnt damit, dass der Kunde neben den Vertragsunterlagen außerdem ein Postidentformular zugeschickt bekommt. Unabhängig vom Postident-Verfahren ist es wichtig die Unterlagen auf ihre Vollständig- und Richtigkeit hin zu überprüfen. Im zweiten Schritt müssen die Unterlagen sowie das Postidentformular ausgefüllt und unterschrieben werden. Danach geht man mit der Entität an Zetteln in eine beliebige Postfiliale.

Vor Ort liegt es dann im Aufgabenbereich eines Filialmitarbeiters eine Prüfung durchzuführen. Dazu gehört unter anderem die Identitätsprüfung mittels Ausweis, welche in Kombination mit dem oben genannten Ausweislesegeräte, durchgeführt wird. Außerdem findet in diesem Zuge direkt eine Unterschriftenprüfung statt. Damit die Vertragsunterlagen zweifelsfrei zugeordnet werden können, wird der Vorgang noch mit einer Referenznummer versehen.

Alternativen zum Postident-Verfahren

Als Alternative zum Postident-Verfahren im digitalen Zeitalter wird vermehrt auf das sogenannte Videoident-Verfahren zurückgegriffen. Dabei wird die Identifizierung mittels Livevideo durchgeführt. Dies geschieht indem man sich per Smartphone oder Laptop über die jeweilige Onlineplattform verbindet und in einen Videochat mit einem Mitarbeiter des Dienstleisters, der mit der Identifikation beauftragt wurde, schaltet. Der Verbraucher wird beim Videoidentverfahren dann gebeten den Ausweis in bestimmten Winkeln in die Kamera zu halten, um die Echtheitsmerkmale erkennbar zu machen sowie das Aufnehmen von Fotos zu ermöglichen. Außerdem wird das Ausweisfoto dann noch mit der zu identifizierenden Person verglichen.

Die Vorteile des Videoident-Verfahrens liegen dabei auf der Hand. So muss sich der Kunde zur Vertragsschließung nicht mal in eine Postfiliale begeben. Außerdem können die Kreditinstitute ihre Vertragspartner für die Identifizierungsdienstleistung frei wählen und sind nicht ausschließlich auf die Post angewiesen.

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