Was ist ein Roll-Over-Kredit?

Roll-Over-Kredite bezeichnen eine spezielle Kreditvariante, welche ohne einen festen Tilgungszins geschlossen werden. Im Vertrag stehen neben der Laufzeit und der Gesamtkredithöhe, auch diejenigen Intervalle, binnen derer das Kreditinstitut den Zinssatz anpassen darf. Das bedeutet, dass der Kreditnehmer nicht von Anfang an weiß, wie sich die Zinsen künftig entwickeln und wie hoch die Zinsbeträge am Ende sein werden. Die Restschuld wird dem Kreditinstitut in monatlichen Raten bezahlt.

Wann werden Roll-Over-Kredite geschlossen?

Generell wird man mit Privatkunden eher keine Roll-Over-Kredite abschließen, wobei es immer wieder vereinzelt Banken gibt, die diese Kreditform anbieten. Immerhin möchten Kunden vor Kreditaufnahme wissen, wann sie welche Summe nebst Zinsen aufbringen und bezahlen müssen. Nicht festgelegte oder variable Zinsen bergen ein gewisses Risiko, vor allem wenn abzusehen ist, dass die Zinsen ansteigen. Ein fester Zinssatz mit einer gewissen Absicherung bietet den Kreditnehmern die Möglichkeit, in die Zukunft zu planen. Roll-Over-Kredite werden deshalb kaum bei Immobilienkrediten oder anderen Privatkrediten in Anspruch genommen.

Bei Unternehmen oder bei Krediten auf Bundes- und Landesebene kommt diese Kreditvariante häufiger vor. Meist immer dann, wenn die Rückzahlung einer sehr langen Laufzeit entspricht und nicht nach weniger als 10 Jahren getilgt werden kann.

Chancen und Risiken

Beide Seiten, weder die Banken noch die Kreditnehmer, kennen bei Vertragsabschluss die Entwicklung des Leitzinses. Dieser kann vielleicht über die nächsten 5 Jahre halbwegs abgeschätzt werden, alles darüber hinaus fällt unter den Begriff Spekulation. Sofern der Leitzins in einer nachfolgenden Periode steigt, kann der Kreditgeber eine höhere Rendite erzielen, indem er dem Kunden diese Zinsen draufschlägt. Wenn der Leitzins hingegen sinkt, kann die Bank den Zins so belassen. In der Regel wird er dann nicht unbedingt nach unten hin angepasst, um auch auf diese Weise noch Renditen einzufahren.

Für wen eignet sich der Roll-Over-Kredit dann überhaupt?

Überwiegend auf dem Geldmarkt kommt der Roll-Over-Kredit vor, also bei großen Konzernen oder Unternehmen, in Staaten, größeren Gemeinden, Bundesländern, Gemeindeverbänden und in Städten. Dabei kann die Kreditform unterschiedlich gestaltet werden. So kann man natürlich eine fixe Darlehenssumme vereinbaren und diese bis zu einem bestimmten Datum ausbezahlen. Auch kann eine variable Auszahlung des Kredites erfolgen, wobei die Summe hier vom Kreditgeber begrenzt wird. Unvorhergesehene Finanzierungsengpässe könnten mit einem Roll-Over-Kredit beseitigt werden.

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