Was ist eine Überschussfinanzierung?

Die Überschussfinanzierung beschreibt grundsätzlich die Finanzierung eines Unternehmens über die Gewinne, sprich die Überschüsse, die ein Unternehmen erwirtschaftet. Der Begriff wird synonym mit den Begriffen der Selbstfinanzierung, Innenfinanzierung oder aber auch interne Eigenfinanzierung verwendet.

Die Überschussfinanzierung im Allgemeinen

Im Allgemeinen beschreibt die Überschussfinanzierung also die Wiederanlage der Gewinne innerhalb der Unternehmung. Dies entspricht einer sogenannten Gewinnthesaurierung. Neben der direkten Wiederanlage der Gewinne gibt es außerdem die Variante, dass je nach Rechtsform Gewinnrücklagen und stille Reserven genutzt bzw. aufgelöst werden können.

Besonderheiten bei der Rechtsform der Unternehmung

Im Kontext der Überschussfinanzierung kann man bei der Ordnung nach Rechtsformen zwei Kategorien bilden. Diese umfassen zum einen Personengesellschaften und Einzelunternehmen; zum anderen Kapitalgesellschaften.

Zunächst zu den Personengesellschaften und Einzelunternehmen. Der Faktor, der dazu führt, dass die Gewinnthesaurierung bei diesen Unternehmen besonders einfach zu beschreiben ist, ist jener, dass von der Unternehmung einbehaltene Gewinne nicht gesondert in der Bilanz ausgewiesen werden müssen. Dementsprechend laufen die einbehaltenen Gewinne auf dem Kapitalkonto der Unternehmung auf und erhöhen die Reserven bzw. können als Überschüsse zur Innenfinanzierung genutzt werden.

Demgegenüber müssen Kapitalgesellschaften einbehaltene Gewinne in der Bilanz unter „Gewinnrücklagen“ ausgewiesen werden. Außerdem müssen Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung beschließen ob und in welcher Höhe die möglichen Überschüsse an die Aktionäre ausgeschüttet oder für die Innenfinanzierung bzw. zum Aufbau der Reserven verwendet werden.

Vor- und Nachteile im Überblick

Zunächst wieder zu den Personengesellschaften und Einzelunternehmen. So stellt die Überschussfinanzierung wegen der fehlenden Emissionsfähigkeit zumeist die alleinige Chance der Eigenkapitalbeschaffung dar.

Bei Kapitalgesellschaften sind die Vor- und Nachteile demgegenüber wieder etwas komplexer. Vorteile der Überschussfinanzierung für diese Unternehmen sind definitiv, dass die Überschussfinanzierung eine bzw. die Möglichkeit darstellt das Unternehmen und damit die Haftungsbasis sowie den Verschuldungsspielraum zu erweitern, ohne, dass Fremdkapital aufgenommen werden muss. Dadurch werden zum einen die Kosten für die Fremdkapitalaufnahme sowie mögliche Verschiebungen der Machtverhältnisse bei der Aufnahme von Beteiligungskapital vermieden werden. Nachteile der Überschussfinanzierung sind vor allem der gestiegene Kurs der sowie die sinkende Dividendenrendite der Aktie, was die Attraktivität des Unternehmens für Investoren mindert.

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