Was ist ein Verwandtendarlehen?

Im Zuge der Digitalisierung und globalen Kommunikation hat sich die Welt der Kredite und Darlehen enorm gewandelt. Für den Verbraucher gehen damit eigentlich nur Vorteile einher, da er aus einer Vielzahl unterschiedlicher Kredite auswählt, die optimal zu seinen persönlichen Voraussetzungen passen. Eine Sonderform in der Welt der Finanzierungen nimmt das Verwandtendarlehen ein. Es handelt sich hierbei um eine Leihgabe einer bestimmten Geldsumme, die weder von einem Finanzinstitut noch von einer Bank kommt. Innerhalb der Familie oder der Verwandtschaft wird ein Darlehen an ein Familienmitglied ausgezahlt und geht mit einer großen Verantwortung einher.

Kriterien und Regelungen beim Verwandtendarlehen

Grundsätzlich gibt es keine festen Regelungen für die Verwandtendarlehen. Diese gehen einzig und allein auf die privaten Vereinbarungen innerhalb der Familie zurück. In den meisten Fällen findet das besondere Darlehen bei der nächsten Generation, wie den Kindern und Enkelkindern, Anwendung. Einer der häufigsten Gründe ist eine Renovierung oder ein Ausbau von Immobilien, die sich im familiären Besitz befinden. So ist es vermutlich im Interesse der gesamten Verwandtschaft, das ein Haus oder eine Wohnung in einem ordentlichen Zustand bestehen bleibt. Es ist nicht gesagt, dass ein Verwandtendarlehen auf einen Gläubiger zurückgeht. Hier können sich mehrere Familienmitglieder zusammentun, um einen Kredit auszuzahlen.

Verträge bei Verwandtendarlehen

Insbesondere für junge Familienmitgliedern oder Verbraucher mit einer negativen SCHUFA bieten sich Verwandtendarlehen an. Schließlich erfolgt nicht die übliche Überprüfung der Bonität. Es geht vielmehr um die eigene Verantwortung und Zuverlässigkeit, den geliehenen Betrag in dem vereinbarten Zeitraum als ganze Zahlung oder in monatlichen Raten zurückzuzahlen.

Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, einen formlosen, schriftlichen Vertrag aufzusetzen, in dem die Laufzeit, die Form der Rückzahlung ebenso wie die Verpflichtungen geklärt sind.

Nicht nur monetäre Gegenleistungen können für den Kredit von den Verwandten gefordert werden, sondern auch Verpflichtungen und Aufgaben innerhalb der Familie. Diese gilt es konkret zu definieren, um es nach Jahren nicht zu Missverständnissen kommen zu lassen. Insbesondere bei sehr hohen Verwandtendarlehen über mehrere Jahre ist die schriftliche Fixierung unerlässlich, da Gläubiger und Schuldner andernfalls schnell die Übersicht zu verlieren.

Sind Verwandtendarlehen gesetzlich anfechtbar?

Leider gehören Verwandtendarlehen und Leihgaben zu den häufigsten Gründen für Familienkrisen und Streitigkeiten, die Personen entzweien. Vor Gericht haben diese Verträge keinen Bestand, so dass ein Darlehen in der Verwandtschaft auch nicht angefochten werden kann. So sensibel gilt es, mit dem Thema der Leihgaben innerhalb der Familie umzugehen. Anstelle der Bonität tritt das Verantwortungsbewusstsein eines Menschen, sich Geld von einer Person geliehen zu haben und dieses auf fristgerecht zurückzuzahlen.

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