Was sind Baukosten?

Bei der Finanzierung eines neuen Gebäudes gilt Grundstückskosten, Baukosten und Baunebenkosten zu unterscheiden. Es handelt es sich um Aufwendungen für Güter, Leistungen und Abgaben, die für die Errichtung samt Planung eines Gebäudes anfallen. Eine Ausnahme gilt für Aufwendungen für das Baugrundstück, sowie dessen Erschließung. Zu den Baukosten zählen die Kosten für das Gebäude selbst. Diese Kosten werden in der Regel reine Baukosten genannt, Kosten für die Außenanlagen, die Baunebenkosten und Kosten besonderer Betriebseinrichtungen (Betriebstechnik). Häufig werden nur die reinen Baukosten ausgewiesen. Bauen Sie bei den Kostenberechnungen einen Puffer ein, um mögliche Kostenanstiege während des Bauvorhabens zu verkraften ohne dass ein Stopp der Bautätigkeiten notwendig wird.

Es ist sehr wichtig zu unterscheiden, wie der Hausbau von statten gehen soll. Es wird unterschieden, ob Sie mit einem Architekten, Bauträger oder Fertighausanbieter zusammenarbeiten. Meist trifft die Wahl auf einen Fertighausanbieter. In diesem Falle wird ein Festpreis angeboten und ein Zahlungsplan nach Baufortschritt aufgestellt. Hier ist es empfehlenswert, wenn der Zahlungsplan nach der Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) abgerechnet wird. Im Falle des Architekten zahlen Sie etwa 15% der Baukosten nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) als Honorar aus. In der Regel nimmt beim Bauvorhaben der Rohbau inkl. Keller den größten Kostenpunkt mit etwa 40-50% der Kosten ein. Der Innenausbau liegt häufig bei etwa 40% der Kosten, wobei dies nach persönlichen Präferenzen natürlich stark variieren kann. Für die technischen Anlagen, wie bspw. die Heizung oder die Sanitäranlagen fallen etwa 15-20% der Baukosten an.

Wie viel Geld benötigen Sie?

Übersicht der Baukosten

Grundstückskosten

  1. Kaufpreis der Immobilie
  2. Maklergebühren
  3. Grunderwerbssteuer
  4. Grundbuch und Notargebühren

Planungs- und Erschließungskosten

  1. Wasser und Abwasser während des Bauvorhabens
  2. Strom auf der Baustelle
  3. Gas während Bauphase
  4. Telekommunikation während der Bauphasen
  5. Kosten für Straßen und Zufahrten
  6. Abbruch und Rodung
  7. Bodengutachten
  8. Vermessungskosten
  9. Baugenehmigung
  10. Architektenhonorar

Baukosten

  1. Erdarbeiten
  2. Baustelleneinrichtung
  3. Fundament
  4. Rohbau
  5. Leitungen von Hausanschlüssen
  6. Fenster und Türen
  7. Elektroinstallationen
  8. Blitzschutz
  9. Außen- und Innenputz
  10. Wärmedämmung
  11. Sanitärleitungen
  12. Heizungen (auch Solaranlagen)

Ausbaukosten

  1. Treppen
  2. Fliesenleger und Maler
  3. Bodenbeläge
  4. Kamin
  5. Einbaumöbel
  6. Kosten für die Küche
  7. Bad und WC

Außenanlagen

  1. Garage/ Carport
  2. Geräteschuppen
  3. Wintergarten
  4. Garten, Hof und Terrasse
  5. Zaun oder Sichtschutz
  6. Außentreppen

Weitere Nebenkosten

  1. Kosten für Finanzierung
  2. Kosten für Umzug
  3. Kosten für Versicherungen

Einflussfaktoren auf die Baukosten

Viele Faktoren haben einen Einfluss auf die Kosten für den Bau. Jede Abweichung der Bauform von einem Rechteck kann zusätzliche Kosten verursachen. Natürlich spielt die Größe des Objekts eine Rolle und zieht auch nach dem Bau erhöhte laufende Kosten nach sich. Je nach Umfang der Installation von Leitungen aller Art, können die Baukosten stark variieren. Die Grundsatzfrage, ob ein Keller nötig ist, hat natürlich ebenfalls deutliche Auswirkungen und sollte diskutiert werden. Der Verband Privater Bauherren (VPB) schätzt eine mögliche Ersparnis von 20% der Rohbaukosten, wenn auf einen Keller verzichtet wird. In manchen Fällen können Kosten gespart werden, wenn beispielsweise lediglich ein Hauswirtschaftsraum eingeplant wird. Wie hoch die Baukosten je Quadratmeter sind, hängt auch stark von der Region ab, in der das Objekt errichtet wird. Besonders bei der Baufinanzierung können große Summen gespart werden. Hier sollten Sie frühzeitig prüfen, wo das beste Angebot zu erzielen ist.

Wichtig: Sparen Sie nicht an einer modernen Heizung und guter Dämmung, da hier die Folgekosten eine kleine bis mittlere Ersparnis beim Bau nicht rechtfertigen.

Welche Kostenpunkte sollten in einem Fixpreis-Angebot enthalten sein?

Fragen Sie genau nach, welche Kosten in Ihrem Angebot abgedeckt sind. Vermeiden Sie zu einem späteren Zeitpunkt ungeplante Kosten zu entdecken. Prüfen Sie, ob die folgenden Punkte in Ihrem Angebot vollumfänglich abgedeckt sind.

  1. Gebühren der Behörden
  2. Kosten für notwendige Versicherungen
  3. Bauleitung und Baustelleneinrichtung
  4. Architekten Honorar
  5. Baustrom und Bau(ab)wasser
  6. Arbeiten an der Baugrube
  7. Abtransport des Bodenaushubs, Bauschutts und –abfalls
  8. Dämmungsarbeiten
  9. Kosten für Fliesenleger und Maler
  10. Schornstein
  11. Umgebungsarbeiten an Terrasse, Treppe und Außenwegen
  12. Kosten für Anschlüsse
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