Was ist ein Blankokredit?

Unter einem Blankokredit oder Blankodarlehen versteht man einen Kredit, der ohne Sicherheiten gegenüber der Bank vergeben wird. Der Kredit wird ausschließlich auf Basis der Kreditwürdigkeit bzw. Bonität vergeben. Somit ist der Blankokredit in der Regel auch an ein regelmäßiges Einkommen geknüpft. Der am häufigsten vergebene Blankokredit ist der Dispokredit, den Sie vermutlich von Ihrem Girokonto kennen. Darauf ergibt sich auch, dass die Kreditsumme tendenziell eher klein ist. Die Laufzeit beträgt typischerweise unter einem Jahr, wobei auch längerfristige Kontrakte denkbar sind.

Außerdem ist es möglich, dass ein Kredit teils mit Sicherheiten und teils ohne Sicherheiten (Blankoanteil) vergeben wird. Dies kann beispielsweise im Rahmen einer Immobilienfinanzierung der Fall sein. Falls Sie bei einem Bausparkredit auf einen Blankoanteil setzen, bedenken Sie, dass Sie nur bei einer Bausparkasse gleichzeitig einen Blankokredit nutzen können. Wenn Sie mehrere Verträge haben, benötigen Sie in jedem Falle eine Zusatzsicherheit, wie die Eintragung eines Pfandrechts ins Grundbuch.

Auf Seiten der Bank entstehen durch einen Blankokredit in jedem Falle Kosten. Aufgrund der Basel Richtlinien müssen für derartige Kredite einer hoher Anteil Eigenkapital vorgehalten werden. Je nach Rating des Kredits muss unterschiedlich viel Kernkapital hinterlegt sein. Daher sind für einen Blankokredit meist höhere Zinszahlungen fällig.

Blankokredit: Haftung und Negativerklärung

Als Kreditnehmer ist davon auszugehen, dass Sie aufgrund nicht hinterlegter Sicherheiten mit dem Gesamtvermögen haften. Die Tilgung erfolgt regelmäßig oder am Ende der Laufzeit in Form der Gesamtsumme. Es ist möglich, dass Sie als Kreditnehmer eine sogenannte Negativerklärung unterzeichnen müssen. Diese umfasst die Bestätigung, dass Sie Ihr Vermögen weder einem anderen Kreditgeber als Sicherheit zur Verfügung stellen, noch dieses Vermögen veräußern. Aufgrund dessen wird die Negativerklärung auch Nichtbelastungs- oder Nichtveräußerungserklärung genannt. Bei der Vergabe eines Blankokredits an Unternehmen wird sowohl die persönliche Bonität des zuständigen Managements geprüft, als auch die Kreditwürdigkeit des Unternehmens. Dies erfolgt beispielsweise durch eine Bilanzanalyse. Es kann für die Bank in Falle eines Unternehmens sogar einfacher sein, auf konkrete Sicherheiten zu verzichten, da diese auch verwahrt oder regelmäßig auf Ihren Zustand hin geprüft werden müssen.

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