10 Tipps zum richtigen Umgang mit Geld

Der richtige Umgang mit Geld

Geld ist in aller Regel schneller ausgegeben als verdient. Günstige Kredite locken zum Ratenkauf und tragen zu einem anhaltend guten Konsumklima bei. Aktuell sind knapp sieben Millionen Privathaushalte verschuldet und Energie- wie Mietkosten steigen kontinuierlich. Umso wichtiger ist daher der richtige Umgang mit Geld. Wer auf sein Geld achtet, muss jedoch nicht automatisch zum Geizkragen werden oder Verzicht üben. In jedem Haushalt lassen sich Sparquellen finden, um die Ausgaben zu reduzieren. Allein der vernünftige Umgang mit Ressourcen bringt Ihnen auf längere Sicht Einsparungen, das beginnt bereits beim Zähneputzen jeden Morgen. Welche Tipps Sie zum richtigen Umgang mit Geld kennen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel. Selbst wenn Sie nicht jeden akribisch einhalten, ist jeder Einzelne davon bares Geld wert.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der richtige Umgang mit Geld muss keinen Verzicht oder Geiz bedeuten
  • Vernünftiges Handeln bringt meist Einsparungen mit sich
  • Jeder kann im Alltag Einsparpotential entdecken
  • Der Überblick über die eigenen Mittel ist immer hilfreich
  • Ausgaben lassen sich für Investitions- und Luxusgüter unterscheiden

Tipp 1: Führen Sie ein Haushaltsbuch

Geld soll Ihnen das Leben erleichtern und einen Nutzen bringen. Häufig stellt sich dennoch die Frage, wo die Einnahmen geblieben sind. Der Monat ist noch nicht vorüber, aber dennoch ist das Geld fast aufgebraucht. Indem Sie sich einen genauen Überblick zu Ihren Ausgaben verschaffen, können Sie dem entgegenwirken. Gehen Sie den ersten Schritt zur Optimierung Ihrer Ausgaben und legen Sie eine Liste an. Je genauer, desto besser. Es geht darum, Kostentreiber zu entdecken und diese einzugrenzen. Hilfreich dabei kann ein Haushaltsbuch sein. Dort sollten Sie jeden Tag Ihre einzelnen Ausgaben festhalten. Tragen Sie noch so geringe Beträge ein. Der Kaffee vom Bäcker oder das Feierabendbierchen mit den Kollegen gehört ebenso in ein Haushaltsbuch wie Ihre Miete oder das Monatsticket für den Bus.

Selbstverständlich gehören auch laufende Kosten in eine solche Liste, die Ihnen auf das Jahr gerechnet anfallen. Dazu müssen Versicherungsbeiträge oder Nebenkostenrechnungen Ihrer Wohnung auf den einzelnen Monat umgelegt werden. Verwenden Sie für Ihre Buchführung eine Haushaltsbuch App. Damit lassen sich sämtliche Posten in einer Minute aufzeichnen und Sie sparen sich einen größeren Aufwand. Solche Apps erstellen Ihnen wöchentliche oder monatliche Bilanzen über Ihre Haushaltsführung. Wenn Sie Ihre finanziellen Gewohnheiten genau kennen, lassen sich Einsparquellen leicht ausfindig machen. Nach kurzer Zeit erhalten Sie bereits einen Überblick und sehen, welche Ausgaben regelmäßig anfallen. Betrachten Sie Ihre Bilanz und suchen Sie nach Stellen, bei denen Sie den Rotstift ansetzen.

Kostenlose Haushaltsbuch Apps helfen Ihnen, unnötige Ausgaben ausfindig zumachen. Nutzen Sie beispielsweise SayMoney (hier geht’s zum Download für iOS oder Android) oder MoneyManager (hier geht’s zum Download für iOS oder Android) und starten Sie noch heute mit der Aufstellung Ihrer Ausgaben.

Tipp 2: Reduzieren Sie die Grundkosten

Wasser oder Strom kosten auf den ersten Blick verhältnismäßig wenig Geld. Hierbei zählt jedoch das Prinzip des Kleinviehs, das auch Mist macht. Sie können übers Jahr betrachtet leicht einige hundert Euro einsparen, wenn Sie in Ihrem Haushalt auf ein paar Kleinigkeiten achten. Ein abgestellter Wasserhahn hier oder die Vermeidung von Stromverschwendung da tragen zum richtigen Umgang mit Geld bei. Ersetzen Sie ein Vollbad pro Woche durch Duschen, nutzen Sie Kühlschrank, Geschirrspüler oder Waschmaschine nicht halb befüllt oder ziehen Sie den Stecker von Elektrogeräten, statt diese tagelang im Stand-by-Modus zu halten. Damit sparen Sie jedes Mal nur Cent-Beträge, allerdings zahlt sich das über Wochen und Monate garantiert aus. Die Schonung von Ressourcen bringt generell eine Entlastung Ihrer Haushaltskasse mit sich.

Überlegen Sie zur Minimierung Ihrer Grundkosten, ob Ihre Wohnung nicht zu groß ist. Sind die Kinder aus dem Haus, lohnt sich beispielsweise der Umzug in eine kleinere Wohnung, womit sich Mietausgaben senken lassen. Vermeiden Sie zudem unnötige Kostenfresser beim Autofahren. Ohne Dachgepäckträger oder ständig laufender Klimaanlage lässt sich der Verbrauch senken und dadurch bares Geld sparen. Stadtbewohner können leicht auf ein eigenes Auto verzichten. Durch einen Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr und Carsharing-Modelle entfallen dann sämtliche Kosten, die ein eigenes Auto verursacht. Berechnet man vom Wertverlust bis zu den Steuerabgaben sämtliche Faktoren mit ein, kostet Sie ein VW Golf laut ADAC im Schnitt über 500 Euro pro Monat.

Tipp 3: Planen Sie Ausgaben

Werfen Sie einen Blick auf größere Ausgaben, die planbar sind. Das kann die Anschaffung einer neuen Wohnzimmergarnitur sein oder Ihr nächster Sommerurlaub. Für solche Beispiele ist es ratsam, Geld frühzeitig zur Seite zu legen. Sparen fällt leichter, wenn dafür eine Zielvorgabe existiert. Setzen Sie sich nach Möglichkeit ein realistisches Budget, das Sie über die Zeit ansparen. Eine extra Urlaubskasse oder das klassische Sparschwein sind geeignete Hilfsmittel, um Sparziele mittel- oder langfristig zu erreichen. Indem Sie sich frühzeitig mit der Planung beschäftigen, profitieren Sie von einem weiteren Vorteil. Sie können verschiedene Angebote vergleichen und haben weniger Zeitdruck. Spontane Ausgaben kosten meist mehr Geld als solche, die von langer Hand geplant sind. Was eine Urlaubsreise angeht, können Sie diese womöglich in der Nebensaison buchen und dadurch Geld sparen. Für die Anschaffung neuer Möbel lohnt es sich zum Beispiel, nach Angeboten oder Rabattaktionen Ausschau zu halten.

Wenn Sie sich rechtzeitig mit Sparzielen beschäftigen, umgehen Sie Finanzierungen. Ein Ratenkauf bringt so gut wie immer Nebenkosten mit sich und birgt das Risiko der Überschuldung. Außerdem verschlechtern Sie damit auf Dauer Ihre Kreditwürdigkeit. Gerade für einen Urlaub ist es nicht empfehlenswert, einen Kredit in Anspruch zu nehmen. Schonen Sie Ihre Bonität für den Fall, dass ein Kredit für eine wichtige Anschaffung nötig wird. Zum richtigen Umgang mit Geld zählt vor allem auch die realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten und die Vermeidung unnötiger Ausgaben wie beispielsweise Zinskosten.

Tipp 4: Sorgen Sie für Rücklagen

Selbst wenn Sie kein direktes Sparziel verfolgen, sollten Sie Monat für Monat einen „Notgroschen“ auf die hohe Kante legen. Als Faustregel kann zum Beispiel gelten, dass Sie etwa ein Monatseinkommen auf dem Girokonto aufbewahren. Zwei bis drei Einkommen sollten dagegen auf einem Tagesgeldkonto angespart werden, da es dort eine etwas bessere Verzinsung gibt. An solche Rücklagen können Sie kurzfristig kommen, wenn das nötig ist. Sinn und Zweck solcher Finanzpolster ist Ihre Absicherung gegen finanzielle Engpässe. Solche können auftreten, wenn Ausgaben unvermittelt anfallen. Eine kaputte Waschmaschine, die dringende Reparatur Ihres Wagens oder andere unvorhersehbare Ausgaben können durch Rücklagen aufgefangen werden, ohne dass Sie einen Ratenkredit benötigen.

Darüber hinaus sollten Sie größere Geldbeträge anlegen. Je nach Ihren Vorstellungen eignet sich dafür beispielsweise ein Bausparvertrag, das Festgeldkonto oder Wertpapieranlagen wie Immobilien-, Aktien- oder ETF-Fonds. Solche Investitionen bringen mitunter höhere Erträge als Geld auf dem klassischen Girokonto. Dabei sollten Sie bedenken, dass solche Anlagen je nach Modell meist längerfristig laufen. Vergleichen Sie anhand Ihrer Erwartungen, was Rendite, Laufzeit und Risiko angeht. Riskantere Börsengeschäfte stellen höhere Gewinne in Aussicht. Dagegen lassen sich etwa über einen vergleichsweise sicheren Riestervertrag jedes Jahr staatliche Förderungen beanspruchen. Rücklagen sollten nicht nur für unvorhersehbaren Ausgaben des Alltags gebildet werden, sondern darüber hinaus auch langfristig.

Tipp 5: Zahlen Sie Kredite zügig ab

Kredite werden derzeit zu besonders günstigen Zinsen angeboten. Das verführt mitunter zu leichtfertigen Finanzierungsgeschäften. Überprüfen Sie in allen Fällen, ob sich ein Kredit nicht umgehen lässt. Trotz Niedrigzinsen bringt jeder Kredit nach wie vor Tilgungskosten mit sich und belastet Ihren Schufa-Score. Zusätzlich bleiben Restrisiken, wie etwa Schwierigkeiten bei der Rückzahlung beim Verlust Ihres Arbeitsplatzes. Bedenken Sie auch das Szenario, dass nach der Laufzeit unter Umständen eine teure Anschlussfinanzierung notwendig wird. Bestehen Kredite, sollten Sie diese umgehend abzahlen und die Möglichkeit der Sondertilgung nutzen. Je schneller Sie Ihre Kreditschulden loswerden, desto weniger Zinsen zahlen Sie im Endeffekt. Gerade bei etwas älteren Kreditverträgen fallen häufig hohe Zinsbelastungen an.

In der Umschuldung liegt eine Chance, den Umgang mit Geld zu optimieren und Geld zu sparen. Das Prinzip liegt in der Bündelung aller momentanen Kreditschulden und ist relativ einfach. Indem Sie sämtliche Verbindlichkeiten auf einen Schlag ablösen, ersparen Sie sich die Zinskosten, die Sie dafür künftig noch zu zahlen haben. Das benötigte Geld für die Tilgung liefert Ihnen ein einziger Kredit mit den momentan verfügbaren Niedrigzinsen. Informieren Sie sich unverbindlich über die aktuell besten Angebote in unserem Kreditvergleich. Eine Umschuldung bringt in der Mehrzahl der Fälle eine spürbare monatliche Entlastung. Vorab gilt es jedoch, sich beim alten Kreditgeber über die mögliche Vorfälligkeitsentschädigung zu erkundigen. Enthält Ihr bisheriger Kreditvertrag eine solche Klausel, haben Sie in der Regel bis zu 1% der Restsumme zusätzlich zu bezahlen. Damit entschädigen Sie Ihren Kreditgeber für die entgehenden Zinseinnahmen bei vorzeitiger Ablösung.

Tipp 6: Verwenden Sie Bargeld

Das Bezahlen von Einkäufen ist heute einfacher als je zuvor. Sie verwenden Ihre Giro- oder Kreditkarte und begleichen damit selbst kleinste Rechnungen. Das ist genauso praktisch und bequem, wie es Gefahren birgt. Indem Sie im Restaurant oder Supermarkt und vor allem im Internet bargeldlos bezahlen, können Sie leicht den Überblick verlieren. Gerade Kreditkarten bieten den Vorteil, dass Beträge erst zum Ende jeden Monats abgerechnet werden. Sie profitieren dadurch von einem Minikredit, da Sie bis zum Zeitpunkt der Abrechnung keine Kosten haben. Richtig teuer kann es für Sie werden, wenn Sie Ihr Referenzkonto überlasten und in den Dispositionsbereich abrutschen. Für Dispo-Kredite fallen nicht selten Zinskosten im zweistelligen Bereich an. Dadurch lohnt sich das Schnäppchen, das Sie im Netz gerade preiswert erwerben konnten, nicht wirklich.

Wo es geht, sollten Sie daher auf das gute alte Bargeld zurückgreifen. Damit haben Sie eine bessere Kontrolle über Ihre finanziellen Möglichkeiten als beim „Plastikgeld“. Sie können sich bestimmte Budgets setzen und haben beim Blick ins Portemonnaie jederzeit Klarheit, wie viel Spielraum Ihnen noch bleibt. Bevor Sie den letzten Fünfziger anbrechen, überlegen Sie vielleicht zweimal. Mit dieser Methode schützen Sie sich vor Schulden und verbessern Ihren Umgang mit Geld nachhaltig. Da Sie bei Online-Geschäften kein Bargeld verwenden können, helfen hierbei andere Regelungen. Setzen Sie Ihrer Kreditkarte ein bestimmtes Limit, das Ihre Möglichkeiten nicht überfordert. Das Gleiche lässt sich auch für Ihr Girokonto einrichten. Limitierungen gibt Ihnen zwar jede Bank vor, allerdings verdienen diese Institute, sobald Sie in die roten Zahlen geraten. Sie können den Überziehungsrahmen jederzeit verkleinern oder auf null setzen. In allen Fällen gilt es, Kontoauszüge regelmäßig zu prüfen. Sämtliche Bewegungen müssen nachvollziehbar sein und dürfen Ihren finanziellen Rahmen nicht über Gebühr belasten.

Tipp 7: Strukturieren Sie Einkäufe

Sie stehen voll beladen an der Kasse im Supermarkt, obwohl Sie eigentlich nur wenige Kleinigkeiten einkaufen wollten. Wahrscheinlich kennt jeder diese Situation. Diese zu vermeiden hat weniger mit übertriebenem Sparzwang zu tun, als vielmehr mit dem richtigen Umgang mit Geld. Um an dieser Stelle Struktur in die Einkäufe zu bringen, können Sie vier einfache Regeln befolgen:

  • Umgehen Sie emotionale Einkäufe
    In gewissen Situationen sind Menschen anfälliger für Kaufreize. Wenn Sie frustriert oder euphorisch sind, sollten Sie beispielsweise besser an die frische Luft gehen als einen Markt oder Online-Händler zu besuchen. Ohne Zweifel steht Ihnen nach Enttäuschungen ein Trostpflaster oder bei Erfolgserlebnissen eine Belohnung zu. Allerdings fällt es in solchen Lagen schwer, Dingen zu widerstehen, für die Sie nüchtern betrachtet wenig Verwendung haben. Treffen Sie Kaufentscheidungen daher besser mit dem nötigen Abstand und nicht aus Launen heraus. Indem Sie es schaffen, Emotionen und Kaufentscheidungen zu trennen, verbessert sich Ihr Umgang mit Geld. Auch wenn es unglaublich klingen mag: wer gefrustet Shoppen geht, gibt nicht nur zu viel Geld aus, sondern wird am Ende noch unglücklicher.
  • Schreiben Sie einen Einkaufszettel
    Stellen Sie zuhause fest, was genau Sie benötigen und notieren Sie das. Selbstverständlich können Sie dafür statt Zettel und Stift mittlerweile auch die passenden Apps verwenden. Gehen Sie die Liste im Markt genau durch und lassen Sie sich nicht von Angeboten verführen. Supermarktregale sind so aufgebaut und bestückt, dass sie Sie zum Kauf verleiten. Damit landen schlussendlich Waren in Ihrem Korb, die Sie eigentlich gar nicht kaufen wollten.
  • Lernen Sie die 10-Minuten-Regel
    Wenn Sie zwischen den Supermarktregalen Waren entdecken, die Sie ansprechen, denken Sie zunächst nach. Überlegen Sie den Nutzen der Anschaffung und ob das Preis- / Leistungs-Verhältnis stimmt. Diese Gedanken sollten Sie ungefähr 10 Minuten beschäftigen. In dieser Zeit fällt Ihnen womöglich auf, dass Sie den Artikel nicht wirklich brauchen und der Kauf unnötiges Geld kostet. Auf diese Weise können Sie spontane Einkäufe umgehen, die am Ende in der Ecke verstauben, weil Sie sie nicht verwenden.
  • Kaufen Sie nicht mit leerem Magen ein
    Um sich beim Einkaufen im Supermarkt auf das Wesentliche zu konzentrieren, sollten Sie nicht hungrig dorthin gehen. Die Fertigpizza oder Lasagne im Kühlregal wirkt auf hungrige Kunden viel verlockender als für Verbraucher, die etwas im Magen haben. Wenn Sie mit Kohldampf einen Laden betreten, werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Nahrungsmittel einkaufen, die Sie im Grunde nicht benötigen oder unter anderen Umständen gar nicht beachtet hätten. Dass zwischen dieser Schwäche und dem Hungergefühl sogar ein hormoneller Zusammenhang besteht, haben kanadische Wissenschaftler nachgewiesen.

Kaufen Sie „No Name-Produkte“
Teure Produkte sind automatisch hochwertiger als Billigware? Das ist ein Vorurteil, von dem Sie sich schnell trennen sollten. Gerade was die Qualität von Nahrungsmitteln betrifft, stehen die Eigenmarken von Lidl, Aldi und Co. der Markenware in nichts nach. Dahinter stecken meist die gleichen bekannten Hersteller. Wenn Sie beim Discounter die Produkte für Ihren Haushalt kaufen, erhalten Sie unterm Strich betrachtet deutlich mehr für Ihr Geld.

Tipp 8: Stellen Sie Ihre Laster ab

Die meisten Menschen kommen nicht ohne Laster aus. Lästige Gewohnheiten, die nicht sein müssen oder sogar schädlich sind, gehen immer ins Geld. Beobachten Sie sich einmal über eine Woche selbst und legen Sie Ihr Augenmerk auf solche Ausgaben. Sind Sie anfällig für Alkohol, Zigaretten, Schokolade, Kaffee oder Glücksspiel irgendeiner Art? Selbst wenn Ihre Ausgaben bei einem oder mehreren dieser Beispiele gemäßigt sind, lohnt sich die Hochrechnung auf das gesamte Jahr. Zwei Packungen Zigaretten oder ein Lottoschein für 10 Euro in der Woche stellen sehr überschaubare Ausgaben dar. Wenn es Ihnen gelingen würde, diese Laster dennoch abzustellen, können Sie sich von der jährlichen Einsparung einen kleinen Urlaub finanzieren.

Natürlich kostet das ein hohes Maß an Überwindung und Disziplin. Sie werden auch keine ärztliche Beratung benötigen, um die Nachteile oder Risiken solcher Angewohnheiten zu erkennen. Letztlich liegt es an Ihnen selbst, Geld besser anzulegen als in solche oder andere Genussmittel und Ausgaben. Wenn Sie ein Laster überwinden, haben Sie nicht nur eine finanzielle Entlastung, sondern auch ein echtes Erfolgserlebnis.

Tipp 9: Gehen Sie Ihre Verträge durch

Wenn Sie auch zu den Haushalten gehören, die pro Jahr viel Geld verschenken, sind Sie in bester Gesellschaft. Addiert man die durchschnittlich zu viel bezahlten Energiekosten zusammen, werden jährlich etwa 10 Milliarden Euro zum Fenster rausgeworfen. Experten führen diesen Effekt auf eine gewisse Trägheit zurück, die das Wechseln von Anbietern betrifft. Den Umgang mit Ihrem Geld können Sie effizienter gestalten, indem Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen und vergleichen. Bei Vergleichsportalen wie Verivox.de oder Check24.de finden Sie bequem und schnell die günstigsten Angebote für Gas und Strom. Die Vergleiche finden anonym und unverbindlich statt. Wer sich zu einem Wechsel entschließt, muss sich ebenso wenig um die Modalitäten kümmern wie Befürchtungen haben. Dass Verbraucher nach einem solchen Schritt ohne Elektrizität oder Wärme dastehen, ist ausgeschlossen.

Mehr aus Ihrem Geld herausholen lässt sich auch an anderer Stelle. Sie sollten etwa einmal im Jahr Ihre gesamten Verträge betrachten und den aktuellen Tarifen auf dem Markt gegenüberstellen. Das betrifft neben dem Handyvertrag vor allem auch bestehende Versicherungen. Betrachten Sie über die genannten Vergleichsportale die Angebote. Wenn Sie dieselben Leistungen woanders günstiger bekommen oder zum selben Preis mehr Inhalt, Komfort oder Service, sollte nichts gegen einen Wechsel sprechen. Versicherungen und Handytarif-Anbieter sind den Gesetzen des Marktes ausgesetzt. Sie müssen ständig attraktive Vertrags-Pakete anbieten, um neue Kunden zu gewinnen oder Bestandskunden zu halten. Da Sie ohnehin Ihr Geld an solche Dienstleister überweisen, können Sie durch Vergleichen und Wechseln profitieren.

Hinterfragen Sie Sinn und Gegenwert
Beachten Sie bei Mitgliedschaften oder Verträgen stets den Nutzen dahinter. Wenn Sie etwa über Ihre Krankenkasse einen Auslandskrankenschutz genießen, macht dieser beim Automobilclub oder einer anderen Versicherung keinen Sinn. Das Gleiche trifft beispielsweise auch auf einen Vertrag fürs Fitnessstudio zu, der kaum genutzt wird. Fitness Apps, YouTube-Clips zu dem Thema und regelmäßiges Joggen passt womöglich besser zu Ihnen und spart am Ende viel Geld.

Tipp 10: Unterscheiden Sie Investitionen

Mit dem letzten Tipp soll Ihr Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Geld geschärft werden. Betrachten Sie Ausgaben generell aus einer speziellen Perspektive, die Investitionsgüter von Konsumgütern unterscheidet. Bei einem Investitionsgut stecken Sie Geld in Ihren finanziellen Fortschritt. Sie investieren Geld mit dem nüchternen Ziel, dass Sie vorankommen und sich die Ausgaben auszahlen. Konsumgüter dagegen dienen eher privaten oder persönlichen Zwecken und bringen Ihnen streng genommen keinen ökonomischen Nutzen. Daher werden diese auch Luxusgüter genannt. Beide begegnen Ihnen als Dienstleistungen oder in Form von Waren. Zur Verdeutlichung zwei kurze Beispiele dazu.

  • Fahrzeug
    Mit einem Auto erlangen Sie viele Freiheiten. Sie sind flexibler und können es nutzen, um zur Arbeitsstätte zu gelangen. Diesen Zweck erfüllt ein älterer Gebrauchtwagen oder ein günstiger Jahreswagen voll und ganz. Um jeden Tag zu Ihrem Job zu kommen, können Sie sich natürlich auch ein neues SUV kaufen, das viele Extras hat und in der Unterhaltung relativ kostspielig ist. Letzteres ist als Luxusgut zu betrachten, da es unterm Strich nicht mehr leistet als das Investitionsgut, allerdings viel teurer ist. Die Unterscheidung liegt hier im Preis, während der Effekt derselbe ist.
  • Weiterbildung
    Indem Sie eine berufliche Weiterbildung besuchen, schaffen Sie einen Nutzen. Sie erlernen neue Fähigkeiten, die Sie in Ihren Job einbringen können. Dadurch können Sie über eine Beförderung profitieren oder bei Gehaltsverhandlungen punkten. In diesem Fall ist die Weiterbildung ein Investitionsgut. Auch ein Kochkurs stellt eine Weiterbildung dar. Für einen Hobbykoch, der sein Geld jedoch als Lokomotivfüher verdient, ist ein solcher Kurs nichts weiter als ein Konsumgut. Es bringt dem Eisenbahner keinen Ertrag ein, sondern erweitert lediglich dessen (privaten) Kochkünste.

Im ersten Beispiel ging es um zwei verschiedene Dienstleistungen und deren Mehrwert. Der zweite Fall handelt von ein und demselben Produkt (einem Auto), das sich lediglich im Anschaffungswert unterscheidet. Diese Betrachtungsweise mutet wissenschaftlich an, kann bei Kaufentscheidungen allerdings hilfreich sein. Wenn Sie vor einer Investition stehen, sollten Sie sich Gedanken über Vorteile und Nutzen machen. Wägen Sie beim Umgang mit Ihrem Geld stets ab, welchen Nutzen Sie erwarten können und wie es sich mit der Höhe der Ausgaben verhält.

Fazit

Wer seinen Umgang mit Geld optimieren möchte, findet in aller Regel Möglichkeiten. Diese sind vielfältig und können sich zum Beispiel über die Umstellung von Gewohnheiten ergeben. Indem Sie mehr Struktur in Ihre Haushaltsführung bringen, verbessern Sie gleichzeitig den Durchblick bei Ihren Finanzen. Dadurch lassen sich zusätzliche Kosten umgehen und Sie steigern Ihr Bewusstsein für den Gegenwert von Geld. Verlieren Sie Ihre laufenden Kosten nie aus dem Auge und suchen Sie auch dort nach Optimierungspotenzial. Alte Kreditverträge oder Versicherungen können Kosten verursachen, die sich in vielen Fällen reduzieren lassen. Durch regelmäßige Vergleiche lassen sich günstigere Angebote finden. Betrachten Sie Kaufentscheidungen nach ihrem Nutzen und lassen Sie sich nicht zu vorschnellen Entschlüssen hinreißen. Damit geht keinesfalls ein Stück Lebensqualität verloren. Wenn Sie Anschaffungen clever angehen, sparen Sie unterm Strich bares Geld. Betrachten Sie den „Gewinn“, den Sie auf diese Weise über längere Zeiträume verzeichnen. Sie setzen Ihr Geld besser ein, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Wo Sie dabei ansetzen und welche Tipps zum richtigen Umgang mit Geld Sie verwirklichen, bleibt Ihnen selbst überlassen. Aber beginnen Sie damit am besten noch heute.

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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Klingt ja einfach. Aber: wie soll derjenige Rücklagen schaffen, dessen Gehalt, trotz aufgezählter Einsparungen (keine tropfenden Wasserhähne etc., keine to-go-Käufe, einkaufen nur mit Einkaufsliste etc.) Nur exakt einen Monat ausreicht? Wehe wenn wichtige Elektrohaushaltsgeräte (Waschmaschine ..) unreparierbar kaputt gehen? Also ist der Artikel unrealistisch für die wachsende Zahl von Menschen, die schlichtweg nichts sparen können.

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    • Hallo Emmili, eigentlich kann fast jeder sparen. Es liegt meist eher daran, dass man die Budgets nicht verteilt und einfach kauft, bis das Geld alle ist. Das gilt natürlich nicht für Geringverdiener – das muss man ganz klar sagen. Aber oft hilft es wirklich, sich für verschiedene Lebensbereiche Monatsbudgets zu setzen und über ein Haushaltsbuch zu überwachen. Wenn man das monatlich prüft und optimiert, kann man sich vielleicht schon 20 Euro monatlich zurückpacken und im nächsten Monat sind es 40 Euro.

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      • Trifft nicht zu. Ich lebe sparsam, kleide mich vorzugsweise mit secondhand-Kleidung ein. Meine Dessous kommen vom Disvounter. Gern würde ich mit Ihnen mal face to face über meine persönlichen finanziellen Möglichkeiten plaudern. Ich finanziere das Studium meiner Tochter mit, sie finanziert durch Jobs mit. Demnächst wird mein Sohn ein Studium beginnen. Bereits jetzt geht 1/3 meines Gehalts an meine Tochter. Bafög? Nö, 300,–€ über dem Satz! Ich fahre ein altes Auto. Dass ich mir mal schöne Schuhe gekauft habe liegt fünf Jahre zurück. Und um es kösrzistellen, ich habe ein Studium absolviert und bin berufstätig.

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